Christine LU. Surma
Mensch und Hund in Beziehung
Fallschirmspung

Smarter Six – Die Kunst vom Dranbleiben & Loslassen

Kennst du das auch? Das euphorische Gefühl, wenn du einen frischen Impuls bekommst, wie du das Miteinander von dir und deinem Hund weiter ergänzen kannst, und daraufhin beschließt „das mache ich ab heute anders!“? Es fühlt sich wahrhaftig und gut an. Jedoch wenige Tage oder Wochen später verblasst diese Euphorie bereits wieder, und wir lassen nach. Unser Gehirn ist ein Sparer, und schaltet  wieder auf Autopilot.

In meiner Arbeit mit Mensch und Hund begegnet mir dieses Phänomen oft.  Menschen stellen dann fest, dass sich bei ihrem Hund (scheinbar) kaum (noch) etwas weiterentwickelt. Allzu unbemerkt schläft das noch Ungewohnte wieder ein, die Entwicklung kann sogar rücklaufig sein. Beziehung ist ein lebenslanger, lebendiger Prozess, in dem es immer wieder Veränderungen brauchen wird. 

Im Grunde genommen sehnen wir uns danach, dass etwas vorangeht, eine Blockade sich löst, eine Verhaltensweise des Hundes sich verändert. Die Ungeduld, die dann wächst, kann sich anfühlen wie ein ziehen am Gras, in der Hoffnung es möge schneller wachsen. Im Grunde wissen wir: nichts gedeiht dadurch, dass wir daran zerren. Wachtsum vollzieht sich in einem Rythmus, der eben nicht unserem Willen allein unterliegt.

Das scheint im Gegensatz zu unserer schnelllebigen, Produkt-orientierten Zeit zu stehen. Wir sind nicht mehr daran gewöhnt stetig auf etwas hinzuarbeiten.
Es fällt uns schwerer erfogreich neue Routinen zu etablieren, wir schlafen in unserer Komfortzone ein. Ob es um persönliche Heilung, der Beziehung zwischen dir und einem Hund, oder Entwicklung in anderen Lebensbereichen geht – wir leben in einer Gesellschaft, die Schnelligkeit bevorzugt. Wir wollen Lösungen, bevor wir bereit sind, in die Tiefe des Problems einzutauchen. Wir wollen Antworten, bevor wir die richtigen Fragen gestellt haben. Und wir wollen Erfolge sehen, bevor wir den Prozess wirklich durchlebt haben.

Aus der Neurowissenschaft wissen wir: unser Nervensystem sucht immer nach Vorhersehbarkeit. Ungewissheit erleben viele Menschen als überfordernd, und unser Körper reagiert darauf mit Anspannung, oder dem Impuls zu beschleunigen. Doch nachhhaltige Veränderungen sind keine Sprints – sie vollziehen sich zyklisch, organisch und oft leise. Was sie brauchen ist Sicherheit und Wohlwollen.

Oftmals haben wir das Gefühl, endlich „fertig“ sein zu wollen – mit einem inneren Thema, mit einem Lernprozess, mit einem Gefühl, mit der Leinenführung. Doch die Vorstellung, dass wir irgendwann „fertig“ sind, ist eine Illusion. Wir sind nicht fertig – wir sind in einem Prozess. Lebenslang.

Ein schmaler Grat: zu früh aufgeben, oder zuviel  wollen.

Das bedeutet  nicht, dass wir passiv abwarten sollen. Es bedeutet, dass wir lernen dürfen, zwischen Dranbleiben und Loslassen zu unterscheiden. Und den Prozess so bewusst wie möglich zu gestalten. Es gibt Zeiten für Handlung und es gibt Zeiten, in denen unsere Aufgabe darin besteht, Raum zu halten, für das, was werden möchte.

Zudem denken wir oft es darf nicht leicht sein. Wir werden verbissener auf der Suche nach einem schnellen Ergebnis. Das brauchen wir nämlich, um uns wieder sicher und reguliert zu fühlen.

Darf es auch leichter sein, freudiger, smarter? Aber bitte, unbedingt! Hier kommt meine Einladung an dich:

SMARTER SIX

Das Wichtigste: TU ES! Folge deiner Freude. Gestalte deine neuen Gewohnheiten so, dass du sie gerne machst. Jeden Tag immer wieder. Wenn die Freude  verloren geht, verabschieden sich auch die Motivation und die Disziplin.

Wirkliche Veränderung braucht auch die Fähigkeit, ein Maß an Ungewissheit zuzulassen, ohne in Stressreaktionen zu kippen, beispielsweise hektisch zu werden, und deinen Hund anzuschreien, oder an der Leine zu ziehen.

Es ist okay, noch nicht da zu sein, wo wir sein wollen. Es ist okay, wenn ein Prozess länger dauert, als wir dachten.

Hast du Lust bekommen euren Beziehungs-Faden frisch aufzunehmen oder ihn erst garnicht mehr  schleifen zu lassen? Aufzuhören gegen etwas oder jemanden anzugehen? Famos! Ich freue mich für euch.

Für „Entwirrungs-Prozesse“ aller Art, bin ich gerne für dich da.

Porträt Christine LU. Surma

Autorin: Christine LU. Surma

Ich unterstütze Menschen dabei, eine echte Beziehung zu ihrem Hund aufzubauen. Für ein entspanntes Miteinander, eine klare Kommunikation und tiefes Vertrauen.
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